Leider bleibt einem nichts anderes übrig, als den Energielieferanten zu trauen. Einige verhalten sich wie Zwischenhändler, kaufen den Strom europaweit ein und lassen ihn dann ins Netz einspeisen. Das Ganze ist ein statistischer Akt, der seine Grenzen in den Gesetzen und in den Naturwissenschaften hat. Der Verkäufer des Ökostromes an der Nordsee kann soviel verkaufen, wie er Wind einfängt. Der Stromriese und der Besitzer des Windrades können an den Gegebenheiten wenig ändern. Atomstrom und Kohle wird für Grundlast gebraucht, Erdgas eher für die Spitzenabdeckung.

Das Stromgeschäft hat im Vergleich zu anderen Geschäften wie das Handygeschäft oder auch Versorgung mit anderen Gütern schon erhebliche Unterschiede. Strom existiert in der Zeit, man kann die Produktion in aller Regel nicht am nächsten Tag wieder in die Leitung einspeisen. Es gibt keine direkte Beziehung zwischen dem Erzeuger und dem Verbraucher. Deswegen haben alle diese Regeln nur einen statistischen Wert. Aber trotzdem, es hat einen Sinn. Wenn man als Verbraucher ausdrückt, ich würde gerne diese oder jene Kraftwerke sehen, dann wählt man einen passenden Stromversorger. Es gibt auch noch andere Werte als Geld und Geiz ist in solchen Fällen mal nicht geil.

Informationen zu den Energieversorgern gibt es in Medien, im Internet oder auch in den unternehmenseigenen Broschüren. Woher beziehen sie ihren Strom wirklich. Da Energielieferanten auf langfristige Kundenbeziehungen setzen, kann man davon ausgehen, dass diese als intelligente Egoisten sich schon an ihre eigenen Regeln halten. Auch wenn die einzelne Stimme wenig ausmacht, die Wahlfreiheit der Energieversorger gibt einem effiziente Stimmäußerungsmöglichkeiten. Es wäre hoch interessant zu wissen, wie viele der Alternativen auf Ökostrom votieren.